Wie jedes Lebewesen, so benötigt auch die Biene Eiweiß zu ihrer Ernährung. Pollen (Blütenstaub) ist Eiweißnahrung zur Aufzucht der Brut und zur Versorgung der erwachsenen Biene. Blütenpollen sind reich an Nährstoffen. Sie enthalten ein Konzentrat aus Eiweiß, Fett, Kohlenhydraten, Vitaminen, Fermenten, Mineralstoffen und Spurenelementen. Jahr für Jahr trägt ein Bienenstaat 20 bis 70 kg Blütenpollen zusammen.
Pollen sind die männlichen Keimzellen der Blüten-pflanzen. Sie werden in den Staubbeuteln produziert und sind so winzig, dass man sie nur unter dem Mikroskop sehen kann. Dabei zeigt sich jedoch, dass jede Pflanzenart - vergleichbar dem Fingerabdruck eines Menschen - ein ganz typisches, in Form und Farbe unverwechselbares Pollenkorn besitzt. Da auch immer Pollen im Honig gefunden wird, lässt sich über eine Pollenanalyse sowohl die Honigsorte als auch dessen Herkunft bestimmen.
Beim Blütenbesuch bleiben die Pollenkörner im Haarkleid der Biene hängen. Verlässt die Biene dann die Blüte, so bleibt sie eine Zeitlang gleichsam schwebend in der Luft stehen und bürstet sich die Pollenkörner in die Pollenkörbchen an ihren Hinterbeinen. Diese Pollenpakete, auch Pollenhöschen genannt, transportiert die Sammlerin in den Stock und streift sie in eine Zelle ab. Stockbienen übernehmen die weitere Verarbeitung des Pollens in den Waben.